Im tiefen Herzen des Schwarzwaldes ranken sich mystische Geschichten um Täler, Wälder und alte Gemäuer. Hier, wo die Schatten dicht fallen und das Flüstern der Bäume längst vergangene Zeiten heraufbeschwört, sollen sogar Märchen wie Rotkäppchen ihren Ursprung gefunden haben. Doch unter all den Erzählungen ziehen die Legenden aus dem Schwarzwald besonders unheimliche Kreise – und die Burgruine Hohennagold birgt eines dieser Geheimnisse.
Das Fräulein mit dem Schlüssel: Ein Schatz und ein Fluch
Die Legende erzählt von einem reichen Grafen namens Gerolt, der einst die Burgruine Hohennagold bewohnte. Als der Kaiser zum Kampf gegen die Ungarn rief, verbarg Gerolt seine wertvollen Schätze in einem tiefen Gewölbe unter dem Schlossberg. Den Schlüssel zu diesem Verlies vertraute er seiner Tochter Imma an. Doch der Graf kehrte nie zurück, und Imma nahm den Schlüssel mit ins Grab. Seitdem, so raunen sich Wanderer zu, wandelt ihre ruhelose Seele durch die Ruine – den Schatz bewachend und auf Erlösung wartend.
Eines eisigen Wintertages fand ein Mann eine Blume an der Burg. Er pflückte sie und steckte sie an seinen Hut, nur um festzustellen, dass ein goldener Schlüssel daran hing. Plötzlich erschien ihm ein weißgekleidetes Mädchen in der Ferne, das ihm schweigend den Weg zum Gewölbe wies. Doch vor Angst ließ er den Schlüssel fallen und floh. Der Schatz blieb verborgen, und die Legende wurde noch düsterer: Man spricht von Imma, die mit klirrendem Schlüsselbund und – so sagen manche – ihrem Kopf unterm Arm durch die Nacht geistert.
Mutige Träumer und der unentdeckte Schatz
Zwei Schwestern, so heißt es, hatten viele Jahre später denselben Traum: Sie sollten zur Ruine hinaufsteigen und Imma erlösen. Trotz ihrer Furcht wagten sie sich zur Burg. Als jedoch das Fräulein erschien – schneeweiß gekleidet, mit ihren Schlüsseln klirrend und einem geisterhaften Schleier umgeben – versagte ihnen der Mut. Sie flohen, und die Ruine blieb bis heute das düstere Heim eines ungehobenen Schatzes.
Ich war in den letzten Tagen selbst dort, doch weder eine besondere Blume, noch einen goldenen Schlüssel, noch die geheimnisvolle Imma konnte ich entdecken.
Trotzdem war es ein wunderbarer Spaziergang – und ich bin mir sicher, dass vor allem Kinder diese Legende lieben werden. Mit leuchtenden Augen werden sie die Ruine durchstöbern, jeden Winkel nach versteckten Eingängen absuchen und vielleicht sogar heimlich hoffen, einen verlorenen Schatz zu finden.
Möchtest du selbst die geheimnisvolle Atmosphäre der Hohennagold spüren? Bei einer Wanderung kannst du die verwitterten Mauern und den mystischen Burgberg entdecken. Vielleicht spürst auch du das Flüstern vergangener Zeiten und findest den Mut, das Geheimnis der Legenden aus dem Schwarzwald zu ergründen.
Die Tour kannst du dir wie immer hier herunterladen: Klick!
Sie ist sehr kurz und leicht zu laufen. Nur etwa 3 Kilometer sind es vom Parkplatz aus.
Glaubst du, dass der Schatz jemals gefunden wird? Teile deine Gedanken in den Kommentaren!
Liebste Grüße, Isabell
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