Oktoberfrost im Märchenwald

Wie sehr es sich doch lohnt, wenn man schon ganz früh vor Sonnenaufgang loszieht.

Eigentlich waren es nur neun Kilometer, die ich laufen wollte. Aber der Morgen sollte so schön werden, dass ich in der Zeit locker hätte den doppelten Weg zurücklegen können . Mein Ziel zum Sonnenaufgang war das Wildseemoor.

Vom Parkplatz lief ich los, als es langsam zu dämmern begann. Ich muss sagen, dass es sich hier durch den Wald doch viel angenehmer und furchtloser läuft, wenn man nicht schon zur blauen Stunde am Moor sein will. Dann sieht man hier nämlich üüüüberhaupt nichts. Weil es absolut stockdunkel ist.

Für meinen Besuch am Moor habe ich mir etwas Nebel gewünscht. Und ich bekam Nebel …. den wunderschööönsten Nebel und dieser hatte sich über die Nacht auch noch auf das gesamte Gras und die Bäume gelegt und alles in feines, weißes Eis gehüllt. Man sieht auf den Bildern nur ansatzweise, wie wunderschön die landschaft aussah. Vor allem, als die Sonne dann auch noch alles in ihr wunderschönes, goldenes Licht tauchte.

Die Atmosphäre war zauberhaft! Ich konnte mich überhaupt nicht trennen, habe Unmengen von Fotos gemacht und blieb mal wieder viel zu lange hier :-).

Diese Birken habe ich auch schon unzählige Male fotografiert. Aber so, in diesem schönen Licht? Noch nie.

Und wie das gefrorene Gras geglitzert hat …. das lässt sich hier tatsächlich nur zu erahnen.

Mindestens eine Stunde habe ich gebraucht, bis ich mich endlich trennen und auf dem gefrorenen und extrem rutschigen Holzweg meinen kleinen Rundweg fortsetzen konnte.

Vorbei an gefrorenen Baumskulpturen, an herbstbuntem Farn durch meine eigene kleine Märchenwelt. Das war sie an diesem Morgen, denn mir ist über die paar Stunden, die ich unterwegs war kein einziger Mensch begegnet.

Genießt du es auch so sehr, wenn du früh losziehst und gefühlt die ganze Welt für dich alleine hast?

Liebste Grüße, Isabell