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Entspannen im Wald: Warum ihr mehr Grün und Vogelgezwitscher in eurem Leben braucht

2. Februar 2023
Entspannen im Wald

Ganz ehrlich: Komplett abschalten und entspannen ist heutzutage bei der konstanten Ablenkung von Instagram, YouTube, TikTok und Co. nicht einfach. Wir bemerken meistens nicht mal, wie sehr uns das stresst, sogar während wir bequem auf der Couch rumlümmeln. Oder sogar noch, wenn wir schon im Bett liegen.

Dieses ständige „sich Ablenken“ tut uns nicht gut und wir sollten dafür sorgen, dass wir uns Inseln der Ruhe suchen und gönnen.

Wenn ihr euch wirklich entspannen möchtet, dann solltet ihr diese Entspannung nicht auf der Couch suchen, während Netflix läuft und ihr nebebenher noch die ganzen Nachrichten eurer Freunde auf WhatsApp und Instagram beantwortet, sondern es lieber mit einem Aufenthalt in der Natur versuchen. Am besten ab mit euch in den Wald und das Telefon zuhause lassen. Falls ihr euch damit unwohl fühlt, dann lasst es zumindest in der Jackentasche stecken und stellt es auf lautlos. Ihr habt’s nur für den Fall der Fälle (was auch immer das sein soll) dabei.

Wenn ihr keinen Wald in der Nähe habt, weil ihr vielleicht in der Stadt wohnt, dann geht in einen Park, auf die Wiesen, in den Garten. Halt auf jeden Fall raus in die Natur. Ins Grüne.

Wir haben Wurzeln und die sind definitiv nicht in Beton gewachsen.

aus „Der Biophilia Effekt“ von Clemens G. Arvay

Der Wald und das Immunsystem

Es ist inzwischen erwiesen, dass ein Aufenthalt im Grünen, vor allem in bewaldeten Gebieten, die Anzahl der Killerzellen im Blut erhöht. Das machen die Terpene, die in der Waldluft enthalten sind. Sie haben eine anti-kanzerogene und immunstärkende Wirkung. Das ist Gesundheitsvorsorge völlig umsonst. Genauso, wie ihr eure Nahrungsergänzungsmittel jeden Morgen zu euch nehmt oder Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, etc. durch die Nahrung … genauso könnt ihr einen immunstärkenden Cocktail aus Waldluft zu euch nehmen, indem ihr euch während eines Spaziergangs entspannt auf einer Baumwurzel ausruht, tief ein- und ausatmet und die Natur mit in all ihrer Schönheit genießt.

Waldforscher aus Japan haben herausgefunden, dass in bewaldeten Gebieten weniger Menschen an Krebs sterben als in Regionen ohne Wald.

Stress abbauen im Wald

Die Atmosphäre im Wald senkt unser Level an Stresshormonen (Adrenalin und Cortisol). Das wurde inzwischen sogar medizinisch belegt. Je mehr Zeit wir im Wald verbringen, umso weiter sinkt unser Adrenalin und unser Stresspegel.

Hast du schon vom Vagusnerv gehört? Das ist der größte Nerv des Parasympathikus und für Entspannung, Ruhe und Regeneration zuständig. Er hat ausserdem Anteil an so ziemlich allen wichtigen Körperfunktionen, weil er so weit verästelt ist, dass er mit vielen wichtigen Organen, wie Herz, Magen, Lunge, etc. direkt verbunden ist. Damit wirkt der Vagusnerv auf unglaublich viele, unbewusst ablaufende Körperfunktionen mit ein, wie zum Beispiel die Herzfrequenz, den Blutdruck, die Verdauung, Atmung und so weiter. Aber ich möchte und kann hier nicht zu medizinisch werden. Wollte nur schreiben: Es ist nachgewiesen, dass unser Vagusnerv bei einem Aufenthalt im Wald, während du die Natur auf dich wirken lässt, die heilenden Terpene aufnimmst und dabei den Vögeln lauschst, aktiviert wird. Klingt gut, oder?

Schon zwei Stunden Aufenthalt im Wald pro Woche kommen unserer Gesundheit enorm zugute. Das wären viermal die Woche eine halbe Stunde, die wir im Wald verbringen. Das ist eigentlich nicht viel, oder?

Ich stelle mir die Terpene übrigens immer als einen feinen grünen, glitzernden Nebel vor, den ich mit jedem Atemzug wie einen Heiltrunk einatme, während ich gemütlich durch den Wald schlendere oder mich irgendwo hinsetze um die Ruhe zu genießen. Beim Ausatmen ist da dann nur noch normale Atemluft. Alles Heilsame bleibt bei mir. Man atmet dann bewusster und achtsamer. Mag für manch einen komisch klingen, aber es hat schon etwas sehr meditatives und sehr beruhigendes.

Und ganz wichtig: Beim Waldbaden geht es nicht darum, einen zügigen Spaziergang durch den Wald zu machen und dann schnell wieder nach Hause zu gehen, sondern dabei zumindest für eine gewisse Zeit innezuhalten und seine Umgebung mit allen Sinnen wahrzunehmen. Die Geräusche, die Gerüche, wie sich das Moos anfühlt, die Rinde eines Baumes und die Farben, die uns umgeben. Allein schon die Farbe Grün hat eine sehr positive und heilungsfördernde Wirkung auf uns. Wusstet ihr zum Beispiel, dass Menschen nach einer OP im Krankenhaus schneller genesen, wenn sie aus dem Fenster ihres Krankenzimmers einen Blick ins Grüne haben? So sollen sogar Zimmerpflanzen, Naturbilder oder-filme eine postitive Wirkung zeigen. Ist so. In diesem Artikel wird zum Beispiel beschrieben, dass das Betrachten eines Naturbildes in Verbindung mit dem Hören von Naturgeräuschen unangenehme Schmerzen erträglicher macht.

Ich gehe viel Wandern. Klar: Das ist gesund. Ich bin im Wald und viel an der frischen Luft. Aber es ist nicht damit getan, schnell 15 km runterzulaufen, sondern ich vertrödle mich sehr gerne, wenn ich einen Platz im Wald finde, der mir gefällt. Dort halte ich mich dann eine Weile auf, bevor ich weiterlaufe. Und vielleicht mache ich das auf der selben Wanderung noch ein- oder zweimal ;). Schon alleine, weil ich so gerne im Wald fotografiere werden aus drei Stunden Laufzeit oftmals vier oder fünf. Ein Grund, warum ich meistens alleine unterwegs bin :).

Kein besserer Ort zum Erholen.

Versucht es doch einfach auch mal mit regelmäßigen Auszeiten im Wald. Vor allem, wenn ihr mal gestresst oder traurig seid, ihr euch gesundheitlich angeschlagen fühlt. Dann gönnt euch das.

Liebste Grüße, Isabell

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