Nachdem ich dir im letzten Post gezeigt habe, wo du einen tollen Sonnenuntergang anschauen kannst, möchte ich dir heute erzählen, wo die Sonne in der Früh schön aufgeht.
Ganz früh am Morgen steckt dieser Ort einfach voller Magie!
Es ist so wunderschön!
Ein Märchen!
Wenn ich hier einen Sonnenaufgang sehen möchte, dann muss ich schon relativ früh aus den Federn.
Ich packe am Abend zuvor schon meinen Rucksack (Stativ, warme Decke, Wasserflasche, etc.) und stehe dann mindestens zweieinhalb Stunden vor Sonnenaufgang auf, damit ich rechtzeitig dort bin. Je nach Jahreszeit kann das ganz schön früh sein. Für diese Bilder bin ich um 3 Uhr 30 aus den Federn. Sonnenaufgang war so um 6 Uhr 30.
Ich koche mir dann nur noch kurz Kaffee, den ich in der Thermoskanne mitnehme und dann geht’s auch schon los.
Im dunkeln fahre ich dann noch ein ganzes Stück durch den Schwarzwald (etwa 45 Minuten). Die letzten 13 km hat mein kleines Autolein ganz schön zu kämpfen. Es ist steil und kurvig und wir müssen langsam sein, weil man manchmal nicht sehen kann, wo die Straße hinführt. Am Straßenrand zwischen den Bäumen sehe ich Augen. Rehe nehme ich an. Und ich fahre lieber noch ein wenig vorsichtiger. Dann geht es vom Parkplatz aus noch etwa 2,5 km zu Fuß durch den Wald.
Zum Glück ist der Weg sehr gut ausgebaut, denn dort oben ist es in der Nacht wirklich stockfinster. Man kann jeden einzelnen Stern sehen. Wunderbar .
Ein bisschen mulmig ist mir ab und zu schon, wenn ich alleine unterwegs bin – manchmal bekomme ich zuhause im Bett schon ein leichtes Gruselgefühl und überlege, ob es nicht doch sinnvoller wäre, mich einfach nochmal umzudrehen und weiterzuschlafen. Dieses doofe Gefühl konnte ich bisher immer überwinden. Es kommt dann nochmal zurück, wenn ich aus dem Auto aussteige und bleibt, bis es langsam zu dämmern beginnt. Ab dann ist alles gut. Manchmal überlege ich mir, wer früh morgens um 5 denn auf mich warten sollte und warum ich mich umwohl fühle?! Blöd eigentlich, gell? Es gab nur einmal eine Situation, als an einer Wegkreuzung mitten im Wald ein großes, schwarzes Auto stand – auch noch mit einem Kennzeichen, das nicht dorthin gehörte (also kein Jäger vom Ort) – da ist mir mein Herz echt ganz weit bis in die Socken gerutscht.
Aber es ist nichts passiert und es lohnt sich wirklich IMMER!
Sobald ich dann auf den Holzbohlenweg beim Wildmoor einbiege ist sowieso alles gut. Zu dieser Zeit bricht dann schon immer die blaue Stunde an und es wird langsam heller.
Ich schaue, dass ich zum Sonnenaufgang, wo auch immer ich in sehen möchte, schon mindestens eine halbe Stunde vorher dort bin, weil ich so sehen kann, wie phantastisch die Farben sich verändern.
Sobald ich an meinem Plätzchen am See angekommen bin gibt es erst mal einen Kaffee und dann heißt es nur noch: zusehen und genießen.
Es ist wahnsinnig schön anzusehen, wie sich die Szene minütlich verändert. Bis die Sonne dann später hinter den Bäumen aufgegangen ist.
Ich sitze oder stehe in meine Decke eingewickelt und möchte ewig bleiben :).
An dem Morgen, als diese Fotos entstanden sind, war ich beinahe zwei Stunden dort …. so schön war das!
Auf dem Rückweg kommen mir dann immer die ersten Frühaufsteher und Gassigänger entgegen und ich bin glücklich und zufrieden, weil ich wieder eines meiner magischen Morgenabenteuer hatte.
Wenn es ginge: Ich würde jeden Morgen irgendwo in den Sonnenaufgang wandern
Nun wünsche ich dir ein phantastisches Wochenende! Hugs, Isabell!
Wenn du hierher wandern möchtest, dann kannst du an den Skiliften Kaltenbronn dein Auto abstellen und von dort aus direkt zum Wildseemoor wandern. Der Weg ist gut ausgebaut und ich glaube, es sind 2,7 km auf dem Wegweiser angeschrieben. Es geht eigentlich immer ziemlich geradeaus, bis irgendwann rechts der Holzbohlenweg zum Moor abgeht. Ist kaum zu übersehen.
Falls du diesen Ausflug mal machst, dann lass mich wissen, ob du genau so hin und weg warst, wie ich es immer bin!
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